Wanderfahrt in die Südpfalz nach Bad Bergzabern vom 2. - 9. September 2017

Die Pitschedabber waren mal wieder auf Fahrt. Achim Becker hatte eine Fahrt nach Bad Bergzabern in der Südpfalz organisiert.Am 2.September treffen sich 14 Teilnehmer der diesjährigen Wanderfahrt am Hanauer Hauptbahnhof, um mit einem gemieteten Kleinbus zum Zielort zu fahren, 3 Teilnehmer kommen mit dem PKW.

Achim hatte unsere Zimmer im Hotel "Kurparkblick" reserviert, aber als wir gegen Mittag ankommen, können wir die Zimmer noch nicht beziehen und gehen deshalb erst einmal durch den Kurpark, direkt am Hotel zum nahegelegenen Restaurant "Athos", wo es griechische Spezialitäten gibt.
Anschließend treffen wir unseren Stadtführer, der uns durch Bad Bergzabern führt und uns einiges Interessante erzählt. Zuerst gehen wir durch den Kurpark. Bad Bergzabern ist Heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad. Der Kurbetrieb wird vor allem im Thermalbad abgewickelt, es werden aber auch einige Fachkliniken betrieben. Das Thermalbad nutzt das Wasser der 1969/1970 erbohrten Petronellaquelle, einer Natrium-Chlorid-Therme. Das Wasser kommt aus 450 Metern Tiefe mit einer Schüttungstemperatur von 21 °C und wird in den Becken mit Temperaturen zwischen 26 °C und 32 °C bereitgestellt.

Ingrid S., Reingard, Ingris K., Josef im Bus Aufschrift "Hotel Kurparkblick" über dem Eingang des Hotels im Eingang des Restaurants unter dem Schild "Restaurant Athos   Griechische Spezialitäten stehen Ritraud, Silvia, Ingrid K., Gaby, Marc und Ede die Pitschedabber sitzen an einem langen Tisch im Restaurant, vorne stehand Achim Der Stadtführer in mitten der Ptschedabbergruppe, die seinen Ausführungen zuhört.

Aber auch in dem Städtchen, das im zweiten Weltkrieg bis zu 75% zerstört wurde, finden wir noch einiges Sehenwertes.
Die Marktkirche beherbergt seit 1732 die Protestanten, wurde aber im 17., 18. und 19.Jahrhundert als Simultankirche auch von den Katholiken benutzt. In der Marktstraße, einer Fußgängerzone, stehen einige hübsche Fachwerkhäuser.
Wir kommen auch am Denkmal für Edith Stein vorbei. Sie wurde 1891 in Breslau als Jüdin geboren, konvertierte 1922 in Bad Bergzabern zum römisch-katholischen Glauben, trat ins Kloster ein und wurde 1942 als Jüdin und Christin in Auschwitz ermordet. 1998 wurde sie als Märtyrerin von Johannes Paul II heiliggesprochen.
Das Rathaus wurde 1705 im barocken Stil erbaut und diente bis 1980 als Rathaus.
Das Gasthaus „Zum Engel“ wird das „schönste Renaissancehaus der Pfalz“ wird genannt. 1556/79 durch die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken als Verwaltungs- und Amtssitz der Oberamtmänner des Oberamtes Bergzabern erbaut, ist es seit 1802 Gasthaus und beherbergt heute auch das Museum der Stadt.

Marktkirche Blick in die Marktstraße mit zum Teil Fachwerkhäusern Denkmal für Edith Stein Rathaus Gasthaus zum Engel Denkmal der Böhämmerjagd 5 Böhämmer sitzen auf einer Stange nebeneinander auf dem Böhämmerdenkmal

Der Böhämmerbrunnen erinnert an die Tradition der Böhämmerjagd, eine Tradition, die bis zum Beginn des 20.Jh. in Bergzabern und Umgebung gepflegt wurde. Im Winter wurden die in großen Schwärmen in die Wälder einfallenden Bergfinken, hier Böhämmer genannt, mittels eines Blasrohrs erlegt. Der im Sommer in den nordischen Ländern beheimatete Bergfink zieht im Winter in großen Schwärmen nach Mitteleuropa und bevorzugt des Nahrungsangebots wegen Wälder mit Buchenbeständen, wie sie im Pfälzerwald reichlich vorhanden sind. Die Tiere haben die Eigenschaft, nachts dicht gedrängt in einer Reihe zu schlafen. Fällt ohne größeres Aufsehen plötzlich eines aus dieser Reihe, rücken die übrigen nach und schließen die Lücke. Die Böhämmerjagd war zum einen eine beliebte Männerbeschäftigung in den Wintermonaten, zum anderen diente sie aber auch der Bereicherung des Speisezettels. Die Böhämmer wurden vor allem gebraten gegessen. In ertragreichen Jahren wurden erlegte Vögel sogar an Fremde verkauft.

Am nächsten Morgen machen wir unsere erste Wanderung. Das Ziel ist Dörrenbach. Die Wanderung führt zum größten Teil durch die Weinberge. Die Weinlese hat bereits begonnen, aber es hängen auch noch viele Trauben an den Weinstöcken.
Dörrenbach ist ein hübscher Weinort mit herrlich restaurierten Fachwerkhäusern und einer Besonderheit. Wir treffen hier auf die Wehrkirche St.Martin. Nach einem hölzernen Vorgängerbau stammen heute ihre ältesten Teile aus der Zeit um 1300. Die Wehrhaftigkeit äußert sich in den bis zu zwei Meter starken Mauern und der Befestigung des Friedhofgeländes. Die Kirche wurde um 1510 erweitert, wiederholt zerstört und wieder aufgebaut. Über dem Chorraum sieht man das frühgotische Kreuzrippengewölbe aus der Entstehungszeit der Kirche. Ausgeschmückt ist der Chorraum mit Gemälden aus dem 14./15. Jahrhundert. Seit 1684 ist St. Martin eine Simultankirche, dient also beiden Konfessionen.

Blick über die Weinberge nach Bad Bergzabern Pitschedabber, von hinten gesehen, wandern durch die Weinberge Blaue Zrauben an den Weinstöcken Blick in eine Straße mit Fachwerkhäusern rechts und links. freie Rasenfläche innerhalb der M auern mit Wehrturm, rechts die Kirche. Pitschedabber auf  dem Rasen. Straße in Dörrenbach, rechts Fachwerk haus, links Mauer un Wehrturm der Wehrkirche. Chorraum mit Kreuzrippengewölbe

Bemerkenswert ist auch das Renaissance-Rathaus von 1590/1591. Das Erdgeschoss besteht aus Quadermauerwerk mit rundbogigen Fenstern und einer rundbogigen Einfahrt und war früher eine einräumige Halle. Darüber erhebt sich an der Ostseite ein dreigeschossiger Fachwerkgiebel mit zahlreichen Schnitzereien, der von einem kleinen Walmansatz des Daches abgeschlossen wird.
Wir kehren gleich neben dem Rathaus im Restaurant "Zum Rathaus" ein. Anschließend probieren wir den frisch gekelterten Wein, anderswo Federweißer genannt, der hier einfach "Neuer Wein" heißt und der heute im Rathaus ausgeschenkt wird.

Erdgeschoss des Rathauses dreigeschossiger Giebel des Rathauses Pitschedabber an zwei Tischen in der Kneipe Achim hält ein Tablett, auf dem Gläser mit neuem Wein stehen

Am 5.September fahren wir mit dem Bus No.543 ca. 20 Minuten ins nahegelegene Weißenburg, das hier Wissembourg heißt, denn wir befinden uns nun schon im Elsass in Frankreich. Weißenburg liegt an dem Flüsschen Lauter, das als Wieslauter aus dem Pfälzer Wald kommt, hier bei Weißenburg die deutsch-französische Grenze quert, auf den letzten 5 Kilometern Frankreich wieder verlässt und bei Neuburg in der südöstlichsten Ecke von Rheinland-Pfalz in den Rhein mündet. Die Lauter fließt als Kanal gefasst mitten durch Weissenburg und bietet viele pittoreske Ausblicke im mittelalterlichen Stadtkern.
Ursprung der Stadt ist ein im 7. Jahrhundert gegründetes Kloster, das bald an Bedeutung gewann und zur Abtei wurde. Von 1306 bis 1697 war Weißenburg Reichsstadt und 1522 wurde die Reformation eingeführt. Nach dem 30-jährigen Krieg ab 1680 gehörten Weißenburg und das pfälzische Landau ebenso wie das gesamte Elsass zu Frankreich.
Vom ehemaligen Kloster ist heute noch die gotische Abteikirche St. Peter und Paul, ein romanischer Glockenturm des Vorgängerbaus ais dem 11.Jh. und ein unvollendeter hochgotischer Kreuzgang übrig geblieben.

Bus mit Aufschrift 543 Wissembourg gare/BF Pitschedabber im Bus: Rotraud, Reingard, Ingeborg Karte mit Verlauf der Wieslauter Lauterkanal mit Häusern links und rechts, direkt am Wasser gotische Kirche St.Peter und Paul Blick von der anderen Seite auf die gotische Kirchen, links der romanische Glockturm, davor die Pitschdabber Kreuzgang

Wir sehen natürlich auch einige bemerkenswerte Häuser in der mittelalterlichen Altstadt, wie das "maison de l'ami Fritz" genannte Wohnhaus aus dem 16.Jh. mit seinem markanten Erker oder das Salzhaus aus dem 15. Jahrhundert mit seinem auffallenden Dach, unter dessen über die ganze Breite gehenden Öffnungen einst Hopfen getrocknet wurde.
Nach der Stadtführung kehren wir im Restaurant "Le Saumon" ein und genießen außer Getränken auch einige elsässer Spezialitäten.

maison de l'ami Fritz Salzhaus am Tisch im Biergarten links Renate, Werner, rechts Ede, Gaby u.a. am Tisch Ingrid, Silvia, Marc, Josef auf dem Tisch elsässer Flammkuchen und Weinbergschnecken

Das Ziel des nächsten Tages ist die mittelalterliche Burg Berwartstein, die als Felsenburg auf einem oben auf einen steilen Felsen thront. Hier befinden wir uns schon im sog. Dahner Felsenland, das wir übermorgen noch einmal besuchen werden. Wir fahren wieder ein Stück mit dem Bus und steigen dann zur Burg hinauf. Die Gebäude, die wir heute sehen, sind zum Großteil eine nachträgliche Ergänzung der ursprünglichen Felsenburg und entstanden in den 1890er Jahren bei der Restaurierung und Rekonstruktion, die zum Teil nicht originalgetreu erfolgte. Aber es gibt auch noch alte Teile, wo man sieht, wo man sieht, wie das Gebäude direkt in den Fels gebaut wurde, der dann auch die Wände bildet, wie z.B. im Raum, In dem sich der Brunnen befindet. Für den Burgbrunnen wurde ein etwa 104 m, nach anderer Quelle 75 m tiefer Brunnenschacht in Handarbeit senkrecht durch den Fels bis auf die Talsohle getrieben.
Zum Mittag lassen wir uns dann im ehemaligen Rittersaal, der heute als Restaurant fungiert, nieder.

Plakat mit der Burg oben  auf dem Felsen Pitschedabber vor der Burg Blick auf die Burg vom Hof aus. Pitschedabber stehen vor dem Burgbrunnen Brunnen mit Felswand dahinter am Tisch im Restaurant: Ingrid S., Günther, Achim, Rotraut, Günther u.a. am Tisch: Marc, Ingrid K., Silvia, Ede, Gaby, Josef

Nicht unerwähnt bleiben soll die Geschichte von Hans von Trotha, der im Volksmund Hans Trapp genannt wir, und der in der zweiten Hälfte des 16. Jh. hier Hausherr war und seine Fehde mit dem Abt des Klosters Weißenburg. Auf dem Höhepunkt der Fehde ließ Hans die nahe Wieslauter aufstauen und entzog so dem abwärts gelegenen Klosterstädtchen Weißenburg das Wasser. Nach Beschwerden des Abtes sorgte Hans wie geplant für das Einreißen des Dammes und verursachte ohne Vorwarnung in Weißenburg eine gewaltige Überschwemmung mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden. Obwohl mit Kirchenbann und Reichsacht belegt, starb Hans Trapp 1503 eines natürlichen Todes. Doch die Figur ist längst in die Sagenwelt eingegangen: im benachbarten Elsass tritt Hans Trapp und nicht Knecht Ruprecht als Kinderschreck im Gefolge des Nikolaus auf.

Der 6.September steht ganz im Zeichen des Pfälzer Weins. Wir wandern durch die Weinberge entlang des Pfälzer Waldes zum Muskateller-Dorf Gleiszellen. Der Ort ist eine Hochburg des Muskatelleranbaus in Deutschland. Etwa 12 Hektar Gelber Muskateller, dies entspricht etwa 7 % der mit Muskateller bestockten deutschen Rebfläche, konzentrieren sich auf den Lagen der Gemeinde. Während der Wanderung ist so mancher versucht, von denh noch an den Stöcken hängenden Trauben zu probieren.
Wir kommen dann in das idyllische Weindorf und kehren im "Muskatellerhof" ein. Nach einer Pause bei Wein, Weinschorle und anderen Getränken treten wir den Rückweg an, die einen zu Fuß, die anderen mit dem Bus.

Blick über die Weinberge Pitschedabber auf einem Weg zwischen Weinbergen Ingeborg, Ingrid K. und Achim begutachten den Reifegrad der Trauben Ingeborg und Reingard kosten die muskatellertrauben am Stock. Blick in eine Straße mit fachwerkhäusern, Weinlaub überspannt die Straße

im Muskatellerhof am Tisch Ingrid K., Josef, Silvia.Ingrid hebt das Glas mit rotem Wein, die anderen trinken Schorle im Muskatellerhof am Tisch Heinrich, Margit, Achim, Rotraud und Marc im Muskatellerhof am Tisch: Reingard, Gaby, Ede, Werner, Renate, Ingeborg Achim, Margit, Ede, Gaby, Reingard, Ingeborg u.a. machen sich zu Fuß auf den Rückweg. Reingard winkt zum Abschie im Bus Heinrich, Marc, Rotraud, Josef, Silvia u.a.

Am Abend steht dann noch einmal Wein auf dem Programm, ein "Pfälzer Abend" mit Weinprobe im Weingut Ullrich. Im Freien liegt der Pfälzer Spießbraten, im Volksmund "Rebknorzebrode" genannt auf dem Grill mit Rebenholz. Wir sitzen derweil gemütlich in der Gaststube an einem langen Tisch und werden schon einmal mit Getränken versorgt. Dazu gibt es Schmalzbrot. Wir bekommen 5 verschiedene Weine eingeschenkt und dazu gibt es den vorzüglichen "Rebknorzbrode".

Eingang zum Weingut, davor Destillationsapparatur mit Aufschrift Ullrich ca 15 etwa 1,5m lange Spieße mit dicken Fleischbrocken bestückt, liegen nebeneinander auf dem Holzkohlengrill Pitschedabber sitzen an einem langen Tisch 2 "Duppegläser" voll mit Weinschorle auf dem Tisch, dahinter sieht man Günther, Ingrid u.a. Schmalzbrot in einer Hand mit roten Fingernägeln die Winzerin gibt Erklärungen zu einem Secco Blick über den Tisch, vor jedem steht ein gefüllter Teller und mehrere Gläser ein Wein wird eingeschenkt

Am 7.September ist unser Ziel das Dahner Felsenland, ein Gebiet mit zahlreichen Felsformationen aus Buntsandstein mit einer Höhe von bis zu 400 Metern und auf mancher sitzt eine Burg. Insgesamt befinden sich hier 16 Burgen bzw. Burgruinen, von Rittern und Raubrittern errichtet, und eine haben wir mit dem Berwartstein bereits kennengelernt. Entstanden ist der Buntsandstein vor ca. 250 Millionen Jahren, Wind und Wetter haben ihm zugesetzt und bis zu 70 Meter hohe bizarre Formen verliehen, denen der Volksmund längst Namen gegeben hat. So heißen z.B. die zwei dicht zusammenstehenden Felsen direkt an der Bushaltestelle "Braut und Bräutigam".
Wir kehren in der Hütte des Pfälzer Waldvereins ein und wandern dann zurück zur Bushaltestelle.

Braut und Bräutigam aus grünem Gebüsch steil aufragender Fels Oben flacher Felsen im Wald. Schild an der Hütte der Pfälzer Waldvereins: Willkommen in der Natur, pur! Pitscjedabber an einem Tisch beim Pfälzer Walsverein

Am 8.September ist unser letzter "Wandertag" und das Ziel ist der "Waldgeisterweg", wo die Stämme der Bäume Gesichter haben, die einen entlang des Weges beobachten. Schauen Sie sich an, was da los ist, und klicken Sie auf das nächste Bild.

in dem kommenden Streifen werden einige Walldgeister nacheinander gezeigt

Wir kehren dann noch in der Waldgaststätte ein und bevor wir mit dem Bus wieder zurückfahren, gibt es noch einen Schoppen neuen Wein. Sehen Sie sich an, was passiert, wenn die Pitschedabber einen Schoppen Wein in die Hand bekommen und klicken Sie auf das nächste Bild.

Bild der Waldgaststätte auf der Plane eines Anhängers, die Waldgeister schauen riesengroß über das Dach der Gaststätte

Unsere Wanderfahrt geht zu Ende. Am Abend sitzen wir noch zusammen, singen Lieder, von denen Sie gerade eins gehört haben, und nehmen Abschied von der Pfalz. Wir danken Achim für die gute Organisation und freuen uns schon auf die nächste Wanderwoche.

 

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