Über unser Mitglied Horst Hupke und seiner Erfahrung mit der Orcam schreibt Herr Börstinghaus vom Lions Club Hanau:

 

Horst Hupke mit der Orcam

Manchmal kommt es anders und dann noch als das man es denkt. Im Lions Club Hanau Brüder Grimm haben wir einen Lionsfreund dem 2013 das Schicksal von einer auf die andere Sekunde böse mitgespielt und damit das Leben in seiner Familie und Umfeld komplett umgedreht hat.

Lionsfreund Horst Hupke war in seinem ersten Leben in den unterschiedlichsten Bereichen als Geschäftsführer tätig. Er leitete auch längere Zeit das Albert Schweitzer Kinderdorf in Hanau und Wetzlar in wirtschaftlichen Fragen.

In dem besagten Jahr befand sich Hupke mit einem Freund im Auto auf Italienreise. In der Höhe von Pisa passierte dann der unverschuldete Unfall. Das gesundheitliche Fazit dieses Unfalls sind Blindheit, einseitige Taubheit, Gleichgewichtsstörungen und Lähmungserscheinungen in der rechten Gesichtshälfte.

Mit dem 21. November 2013 begann das zweite Leben von Lionsfreund Hupke, der dann mit ADAC-Rettungsflieger in die BG-Klinik nach Frankfurt verlegt wurden. Nach vielen ärztlichen Konsultationen und Gutachten ist jetzt bestätigt das die Blindheit von bleibender Dauer sein wird und inoperabel ist.

Kein Sehender kann sich diese Diagnose in allen seinen Auswirkungen und Einschränkungen vorstellen.

In seinen eigenen vier Räumen kennt man sich noch aus.
Aber anders wo?
Sicherlich spielt auch das Alter der Erblindung eine Rolle.
Kann der Sehbehinderte noch die Brailleschrift erlernen?
War der Erkrankte in seinem ersten Leben technikaffin?

Heute gibt es viele technische Hilfsmittel, aber manchmal scheitert es an Kleinigkeiten.

Von diesen kleinen Helfern gibt es inzwischen einige in dem Hupkeschen Haushalt.

PC und oder Mac mit Scanner und Vorleseeinrichtung, iWatch und seit Februar dieses Jahres ist Hupke Besitzer einer OrCam my eye und my reader.

Die OrCam MyEye ist ein bahnbrechendes, tragbares Gerät, das Texte lesen, so wie Gesichter und Produkte für Blinde oder Sehbehinderte erkennen kann.
Die OrCam MyEye ist für Menschen jedes Alters und Sehverlustniveaus geeignet. Ideal für die Nutzung im Beruf oder in der Schule, Zuhause oder unterwegs.
Das OrCam-System besteht aus einem Minicomputer, der in jede Hosentasche passt. An ihn ist eine Minikamera angeschlossen, die sich am Brillengestell befestigen lässt. Über einen Bügel, der neben dem Brillengestell von der Kamera zum Ohr reicht, gelangt das Audiosignal in den Gehörgang. Ein Kopfhörer muss also gar nicht getragen werden, und trotzdem hört nur der Brillenträger die gesprochenen Worte.

Der große Vorteil des OrCam-Systems ist die gesteigerte Mobilität des Nutzers.

Die OrCam gibt es in verschiedenen Versionen. Die Funktionalität reicht von nur Bild über Film bis zu Gesichtserkennung.

Weitere Informationen zu diesem hilfreichen Produkt stehen im Netz unter http://www.bhvd.de/produkte/orcam/index.html

Dadurch das Hupke auf dem rechten Ohr fast taub ist, musste das System, denn dieses gab es bisher noch nicht, auf den linken Brillenbügel und Ohr umgebaut werden. Das nennt man dann Innovation am Objekt.

In meinem Lionsjahr als Präsident des Lions Club Hanau Brüder Grimm habe ich Kontakt zu Angelika und Horst Hupke gesucht und seither finden regelmäßige Besuche statt. So konnte Lionsfreund Volker Wingefeld (ZCH) und Jens Schulz (PDG) sich immer wieder einen Eindruck über den Fortschritt und technischen Hilfsmittel machen.

Neben der Physiotherapie für das Allgemeinempfinden, stehen regelmäßige Termine mit seinem Freundeskreis von Horst Hupke auf dem Wochenprogramm.
Durch seine Beeinträchtigung kann Hupke nicht alleine am öffentlichen Verkehrsleben teilnehmen. Bei Fahrten mit Hotelübernachtungen braucht es einfach ein wenig Zeit bis Hupke die entsprechende Orientierung in den fremden Räumlichkeiten gefunden hat.

Dadurch das Angelika Hupke inzwischen in Pension ist, habe die beiden Zeit für Ausflüge. Hier hilft dann die OrCam Hupke bei den unterschiedlichen Informationsaufnahmen, ob im Restaurant oder bei einer Stadtführung und steigert so die Lebensqualität.

In Hanau ist der Blinden- und Sehbehindertenverein gut aufgestellt. TIBS, die Technische Informations- und Beratungsstelle für Blinde und Sehbehinderte steht mit Rat und Hilfe zur Verfügung.
In Hessen ist Marburg die Stadt in der die meisten Hilfsorganisationen für Blinde und Sehbehinderte beheimatet sitzen.

Vor hier kann man z.B. jeden Samstag ab 18:00 Uhr die aktuelle Ausgabe des „Spiegels“ im mp3 oder mp4 Datenformat beziehen.

Genutzte Entwicklungen der Blinden und Sehbehinderten basieren oftmals auf Geräten die in der Nachrichtentechnik ihren Ursprung haben. Damit werden zwar keine Schwerter zu Pflugscharren aber zu Helfern, die bei allen Einschränkungen den Blinden und Sehbehinderten wieder mehr Unabhängigkeit geben.

Lionsfreund Horst Hupke möchte nach diesen paar Wochen nicht mehr auf diesen Nutzer verzichten.

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