Sommerausflug 2010
Am 29.Mai 2010 fahren 33 Mitglieder der BG Hanau mit dem Bus nach Oppenheim in Rheinhessen und kommen um ca. 10:00 Uhr in der Sektkellerei Gillot in Oppenheim an. Herr Gillot führt uns als erstes in den Keller, wo der Wein in riesigen Fässern durch eine zweite Gärung zu Sekt verarbeitet wird. Hier werden auch die bereits abgefüllten Flaschen gelagert.
Nach der Kellereibesichtigung nehmen wir im "Vogelfelsen" an einer Sektprobe teil. So wird das steinerne, mittelalterliche Haus genannt, das Herr Gillot wiederaufgebaut hat und um das sich eine Legende gebildet hat, die sie unter http://www.gillot.de nachlesen können. Dabei sitzen wir an schweren Eichentischen.
Das nächste Ziel von Herrn Gillots Führung ist der Eiskeller. Wir treten in das Oppenheimer Kellerlabyrinth ein. Ein verwobenes Keller-Labyrinth zieht sich durch das komplette historische Zentrum der Stadt. Wer die etwa 500 Keller einst in den Lössboden hineintrieb, ist bis heute ebenso wenig bekannt, wie die genaue Entstehungszeit. Wahrscheinlich dienten die ersten unterirdischen Gänge bereits im 13. Jahrhundert als Lagerräume. Damals lag Oppenheim am Kreuzpunkt wichtiger Handelsstraßen. Tief unten im sog. Eiskeller erzählt uns Herr Gillot von der Geschichte der Stadt, von den kannibalischen Exzessen des 30-jährigen Krieges und von den Gräueltaten der Franzosen unter Ludwig XIV, als die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 die Stadt völlig zerstörten. Am tiefsten Punkt der Stadt ergreift Herr Gillot das "Hugenottenschwert" und schlägt eine Flasche mit blutrotem Sekt den Kopf ab. Herr Gillot ist selbst Nachfahre der Hugenotten, die unter Ludwig XIV verfolgt wurden. Den abgeschlagenen Sektflaschenkopf überreicht Herr Gillot dann auch mit den Worten: "Der Kopf Ludwigs XIV." Wir werden dann durch die Stadt geführt und Herr Gillot erzählt uns noch die eine oder andere Geschichte.
Anschließend führt uns Herr Gillot zum sog. "Hugenottenhof", dem Haus, in dem die Familie Gillot heute lebt. Der Fachwerkbau auf den mächtigen Mauern des Erdgeschosses mit zwei original erhaltenen Renaissancebögen zeugt heute noch von der Vergangenheit der alten Handelsstadt Oppenheim. Herr Gillot erwarb das Haus 1976 und restaurierte es liebevoll.
Zum Abschluss der Führung kehren wir im "Gillot-Haus" am Marktplatz ein.
Am Nachmittag, bevor wir dann wieder nach Hause fahren, zeigt uns der Sohn unseres Mitgliedes Reinhilde noch die Besonderheiten des gotischen Oppenheimer Doms. Ihr Bau wurde um 1220 begonnen und 1439 beendet. Die verschiedenen Baustile sind deutlich erkennbar an den beiden romanischen Türmen (begonnen um 1220), dem früh-gotischen Ostchor und Querschiff (begonnen 1262), dem hochgotischen Langhaus mit Seitenschifften (1327-1370) und dem spätgotischen Westchor (1415-1439). Berühmt sind auch die schönen gotischen Glasfenster.
Blick auf die Katharinenkirche: in der Mitte die beiden romanischen Tuerme, rechts der fruehgotische Ostchor, links das spaetgotische Langhaus mit Querschiff und Tuermen.
Zum Dom gehört auch noch ein Beinhaus, wo man die Knochen der Verstorbenen sammelte, um die Gräber neu benutzen zu können, und ein kleiner Kräutergarten.
Nach einem
erlebnisreichen Tag kehren wir mit dem Bus wieder zurück nach Hause und
kommen um ca. 19:00 in Hanau an.
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