Das Ziel unserer diesjährigen Wanderfahrt war Georgenberg in der Oberpfalz. Anneliese und Franz hatten die Fahrt vorbereitet, das Programm zusammengestellt und sind die Wege abgelaufen.
Für die ca. dreieinhalbstündige Anreise waren Fahrgemeinschaften gebildet worden und am Samstag, 16.06.2012, um die Mittagszeit kamen alle 14 Teilnehmer in Utes Pension, unserer Herberge, an. Am Nachmittag wurde noch ein ca. einstündige Rundwanderung gemacht, bevor die Pitschedabber im, der Pension gegenüberliegenden "Kastanienhof" zu einem ersten Umtrunk eintrafen.
Am nächsten
Morgen ging es dann zur Sache. Manfred Janker, der Vorsitzende des Oberpfälzer
Waldvereins ging mit den Pitschedabbern über Stock und Stein, aber jeder
Blinde hatte einen sehenden Begleiter, der ihn sicher führte. Es war eine
Rucksackwanderung und jeder nahm seinen von Ute vorbereiteten Proviant mit.
Es ging auch über die nur wenige hundert Meter entfernte Grenze zu Tschechien,
und Manfred Janker erklärte und zeigte den Pitschedabbern so manchen Interessante
aus Wald und Flur. An einem Ehrenmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs
wurden dann die von Ute mitgegebenen Lunchpakete verzehrt.
Am Montag ging die Wanderung durch Wald und Wiesen nach Pleystein, wo die Wallfahrtskiche Heiligkreuz hoch oben über der Stadt auf einem Rosenquarzfelsen steht. Am Dienstag stand eine Wanderung durch das Waldnaabtal und am Mittwoch zur Mühle Gehenhammer auf dem Programm. Im Waldnaabtal sind es der naturbelassene Flusslauf und die bizarren Felsformationen, die den Wanderer anziehen. Die Mühle Gehenhammer stammt aus dem 19.Jh. und wurde vom Oberpfälzer Waldverein restauriert. Das große Mühlrad und auch das wasserbetriebene Hammerwerk drehen sich wieder. Dort gibt es eine Brotzeitstube, in der die Pitschedabber einkehren.
Am Donnerstag fuhren die Pitschedabber mit dem Bus nach Bärnau
und besuchen den Geschichtspark.
Der Besucher läuft durch ein slawisches Dorf um das Jahr 1000 nach Christus,
denn die Oberpfalz liegt an der Grenze, an der seit Jahrhunderten slawische
und germanische Menschen siedelten. Man hat hier Häuser aus verschiedenen
Orten wiederaufgebaut und der Besucher sieht Hausformen, wie sie seit Jahrhunderten
überliefert sind. Das sind z.B. sog. Flechtwandhäuser, bei denen die
Wände aus Weidenholz geflochten und dann mit Lehm dicht gemacht wurden
(1), oder "Pfostenhäuser"(2), wo man bereits Holzbalken als Stütze
verwendete. Bei einem sog. Grubenhaus (3) wurde der Boden ausgegraben, lag dadurch
tiefer und gewährte den Bewohnern auch bei rauher Witterung Schutz. In
dem Lehmofen (4), der eine halbrunde Form hat und direkt auf dem Boden steht,
wurde Brot gebacken.
Als im 9. Jh. Karl der Große und die Ottonen das Reich nach Osten ausdehnten,
wurden an der Grenze Befestigungen gebaut. Im Geschichtspark sehen wir eine
Turmhügelburg (5): ein Wehrturm auf einem künstlichen Hügel mit
Wassergraben.
Wer mehr über den Geschichtspark erfahren will, der möge auf den Link Geschichtspark klicken oder einfach mal hinfahren.
Außer dem Geschichtspark gibt es in Bärnau auch
das deutsche Knopfmuseum. Die
Geschichte der Knopfindustrie in Bärnau begann 1895, als die erste Perlmuttknopffabrik
gegründet wurde. In der Blütezeit der Bärnauer Knopfindustrie
waren insgesamt 32 Unternehmen tätig und bildeten die Lebensgrundlage einer
ganzen Region.
Im Museum bekommt man einen Film über die Knopffabriken und die Herstellung
der Knöpfe zu sehen. In den Ausstellungsräumen werden Tausende von
Knöpfen aus vier Jahrhunderten und 26 verschiedenen Materialien gezeigt:
Perlmutterknöpfe in allen Größen und Formen, Holzknöpfe
in verschiedenen Farbschattierungen und Oberflächenmuster, Perlmutter-Imitationen,
spritzlackierte Varianten, und was es sonst noch alles gibt. Auch Maschinen
die für die Knopfherstellung sind zu sehen.
Die Abende verbrachten die Pitschdabber in Utes Pension, wobei
es meistens recht feucht-fröhlich zuging. Ute servierte jeden Abend ein
dreigängiges Menu und Sonderwünsche wurde dabei durchaus berücksichtigt.
Anschließend musste das Essen natürlich "verdaut" werden.
In Utes Vorrat gab es dazu so allerhand "Hilfsmittel", die Franz und
Marlene regelmäßig schnell herbeiholten.
An einem Abend spielte uns Klaus mit dem Akkordeon auf, an einem anderen wurde
gebuttert und an einem dritten Abend wurde die Pitschdabber vom Oberpfälzer
Waldverein geehrt, da sie bereits zum 5.Mal hierher kamen. Sie erhielten eine
Urkunde und einen Dekorationsteller zum Aufhängen. Und auch diese Ereignis
musste wieder mit einer "Runde" begossen werden.
Franz und Anneliese haben mal wieder eine schöne und interessante Wanderfahrt organisiert und dafür danken die "Pitschedabber" ihnen.
(Aufnahmen von Reingard und Brigitte, Bericht von Brigitte)
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